Verlobungsringe
posted am: 6 September 2018
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Wenn Menschen sich verlieben und sich vornehmen später den Bund der Ehe einzugehen, dann verloben sich viele von ihnen. Aber was bedeutet das eigentlich und warum gibt es Verlobungsringe?
Die Verlobung bedeutet auch heute noch das Versprechen, die Verlobte oder den Verlobten später zu heiraten, allerdings hat sie heute keine Rechtsfolgen. Das bedeutet, dass denjenigen oder diejenige, die das Versprechen bricht, keine Strafe droht. In früheren Zeiten aber war das ganz anders. Im Mittelalter zum Beispiel war das Verlöbnis zumindest bei den Adligen und wohlhabenden Bürgern genauso bindend wie die Eheschließung. Wenn ein Teil die Verlobung wieder löste, dann musste nicht nur Schadenersatz geleistet werden, oft führte der Bruch des Eheversprechens sogar zu heftigen Familienfehden, manchmal sogar zu Kriegen.
Damals war eine Verlobung auch so gut wie nie eine Herzenssache sondern ein ausgehandelter Vertrag. Sie vereinte Besitztümer, versprach Beistand in kriegerischen Auseinandersetzungen, unterstützte Friedensverhandlungen und sicherte die Erbfolge. Zum Zeichen der Verlobung und gleichzeitig auch zum Zeichen, dass die Brauteltern die Mitgift gezahlt hatten, erhielt die künftige Braut vom Bräutigam einen Verlobungsring. Meist kam er nicht einmal selbst zur Verlobung sondern schickte lediglich Gesandte mit dem Schmuckstück. Die Braut trug den Ring dann am linken Ringfinger und zeigte so, dass sie fest vergeben war.
Warum aber mussten es unbedingt ein Ring und kein anderes Schmuckstück sein und weshalb wurde er immer am linken Ringfinger getragen? Auch das lässt sich erklären. Der Ring ist ein Symbol für die Ewigkeit, weil er keinen Anfang und kein Ende hat. Und genauso ewig sollte die Verbindung des Paares sein. Darüber hinaus galt die linke Hand als die Herzhand, weil das Herz links sitzt. Außerdem glaubte man früher, dass vom 4.Finger, dem Ringfinger der linken Hand die Liebesvene (vena amoris) direkt zum Herzen führt. An dieser Stelle wurden also auch die ganz pragmatischen Verlobungsstifter romantisch.
Auch heute noch sind Verlobungsringe, wie sie beispielsweise bei der Schmuckmanufaktur Grebe GmbH angeboten werden, bedeutungsvoll. Je nach Land und Kultur werden sie am Ringfinger der linken oder der rechten Hand getragen und wechseln nach der Hochzeit an die andere Hand als Ehering. In einigen Ländern ist es auch Sitte, dass Bräute zur Hochzeit einen weiteren Ring, den Trauring angesteckt bekommen. Während bei uns die meisten Verlobungsringe auch heute noch eher schlicht, aus Gold, Platin, oder Silber und ohne auffällige Edelsteine sind, geben die werdenden Ehemänner in anderen Ländern deutlich mehr Gas und auch mehr Geld aus. In den USA zum Beispiel ist der Verlobungsring häufig sehr prächtig und mit mindestens einem Diamanten besetzt. Er wird nach der Hochzeit als Vorsteckring vor dem Ehering getragen. Übrigens gibt es die Sitte der Verlobungsringe in islamischen Ländern traditionell nicht. Hier bekommt die Braut andere Schmuckstücke wie Ketten und Armbänder.